Nelson Mandela

 

 

„Frei zu sein, bedeutet

nicht nur, seine eigenen

Fesseln zu lösen,

sondern ein Leben zu

führen, das auch die

Freiheit anderer

respektiert und fördert.“

Nelson Mandela

* 18. Juli 1918 in Mvezo, Transkei (Südafrika)

† 5. Dezember 2013 in Johannesburg (Südafrika)

 
 

Nelson Mandela (Rolihlahla Dalibhunga Mandela), der am 18.Juli 1918 als Sohn des Madiba-Clans geboren wurde, war einer der führenden Anti-Apartheid-Kämpfer Südafrikas und der erste schwarze Präsident des Landes (9. Mai 1994 - Juni 1999).

Er gilt neben Martin Luther King und Malcolm X als wichtigster Vertreter im Kampf gegen die weltweite Unterdrückung der Schwarzer Menschen sowie als Wegbereiter des versöhnlichen Übergangs von der Apartheid zu einem gleichheitsorientierten, demokratischen Südafrika.
Sein Vater war Hauptberater des amtierenden Königs des Thembu-Volkes, Jongintaba Dalindyebo. Als der Vater 1927 starb, war Mandela neun Jahre alt. Durch den Tod seines Vaters wurde Rolihlahla zum Wahlbezirksführer ernannt.

Mit 21 schrieb Rolihlahla sich im Missions-College von Fort-Hare in der östlichen Kapprovinz ein. Hier begegnete Mandela auch seinem lebenslangen politischen Weggefährten Oliver Tambo, dem späteren Präsidenten des African National Congress (ANC). Sein Studium schloss er nicht ab, da er wegen der Teilnahme an einem Studentenprotest von der Universität verwiesen wurde. Sein Vormund, der Regent, empörte sich über die Starrsinnigkeit seines Günstlings und drängte Mandela, in dem Streit nachzugeben. Indessen hatte der Regent die Verheiratung Mandelas und seines Cousine Justice arrangiert. Zusammen mit Justice floh Mandela daraufhin in die „goldene Stadt“, Johannesburg.

Hier machte Mandela die Bekanntschaft Walter Sisulu. Sisulu ermöglichte ihm, ein juristisches Studium an der Witwatersrand-Universität zu beginnen.

Schon als junger Jura-Student engagierte sich Mandela in der politischen Opposition gegen das weiße Minderheitsregime und dessen Weigerung, der schwarzen Mehrheit des Landes politische, soziale und wirtschaftliche Rechte zu gewähren. 1942 trat er dem ANC (African National Congress) bei und gründete dort zwei Jahre später zusammen mit Walter Sisulu, Oliver Tambo und anderen die Jugendorganisation des ANC, ANCLY (African National Congress Youth Leauge) bei. Mandela stieg in den Reihen des ANCYL auf, und dank seiner Bemühungen nahm der ANC 1949 eine radikalere, auf die Massen ausgerichtete Politik, das Aktionsprogramm, an.1956 wurde Mandela zusammen mit 155 anderen Aktivisten wegen Hochverrats angeklagt. Der Mammut-Prozess zog sich bis 1961 hin und endete mit dem Freispruch aller verbliebenen Angeklagten. 1961 wurde er freigesprochen.

Am 21. März 1960 tötete die Polizei 69 unbewaffnete Menschen bei einem Protest gegen die Passierscheingesetze in Sharpeville. Dies führte zum ersten Ausnahmezustand des Landes und zum Verbot des ANC und des Pan Africanist Congress (PAC) am 8. April. Mandela und seine Kollegen im Hochverratsprozess waren unter den Tausenden, die während des Ausnahmezustands inhaftiert wurden.

1961 wurde er Anführer des bewaffneten Flügels des ANC, des Umkhonto We Sizwe („Speer der Nation“). Im August 1962 wurde er verhaftet und zu fünf Jahren Gefängnis mit Zwangsarbeit wegen illegaler Auslandsreisen und wegen Streikaufrufs verurteilt Von 1964 bis 1982 war er im Gefängnis von Robben Island vor Kapstadt inhaftiert; danach befand er sich im Gefängnis von Pollsmoor auf dem Festland.

Während seiner Haftzeit wuchs Nelson Mandelas Bekanntheit stetig. Er wurde weithin als der bedeutendste Führer der Schwarzen in Südafrika anerkannt und wurde zu einem starken Symbol des Widerstands, als die Anti-Apartheid-Bewegung an Stärke gewann. Er lehnte stets das Angebot einer Freilassung ab.

Nelson Mandela wurde am 11. Februar 1990 freigelassen, als eine starke Kampagne des ANC und weiterer internationaler Druck zu seiner Freilassung führten. Am Tage seiner Freilassung leitete er in einer Rede vor 120.000 Zuhörern im Stadion von Soweto öffentlich seine Politik der Versöhnung (reconciliation) ein, indem er „alle Menschen, die die Apartheid aufgegeben haben“, zur Mitarbeit an einem „nichtrassistischen, geeinten und demokratischen Südafrika mit allgemeinen, freien Wahlen und Stimmrecht für alle“ einlud. Nach seiner Freilassung widmete er sich mit ganzem Herzen seinem Lebenswerk und bemühte sich um die Verwirklichung der Ziele, die er und andere fast vier Jahrzehnte zuvor festgelegt hatten. Auf der ersten nationalen Konferenz des ANC, die nach dem Verbot der Organisation im Jahr 1960 innerhalb Südafrikas stattfand, wurde Mandela 1991 zum Präsidenten des ANC gewählt, während sein lebenslanger Freund und Kollege Oliver Tambo nationaler Vorsitzender der Organisation wurde.

Mandela und de Klerk erhielten 1993 gemeinsam den Friedensnobelpreis. 1994 gewann der ANC die ersten demokratischen Wahlen, und am 9. Mai wurde Nelson Mandela vom neuen Parlament zum ersten schwarzen Präsidenten Südafrikas gewählt.

Mandela wurde auch kritisiert wegen seiner engen Freundschaft mit Politikern wie Fidel Castro und Muammar al-Gaddafi, die er seine „Kampfgenossen“ (comrades in arms) nannte. Nach seinem Rücktritt als Präsident im Juni 1999 betätigte sich Mandela als Anwalt für eine Reihe von sozialen und Menschenrechts-Organisationen. Er bekam viele Auszeichnungen verliehen, u. a. das Großkreuz des Bailli, die höchste Auszeichnung des Order of St. John, dem englischen Johanniter-Orden, durch Königin Elisabeth II. und die Presidential Medal of Freedom durch US-Präsident George W. Bush.

Anfang 2003 hielt Mandela einige umstrittene Reden, in denen er den Präsidenten der USA, George W. Bush, und den britischen Premierminister Blair heftig wegen ihrer Irak-Politik kritisierte.

Nelson Mandela war viel mehr als nur das erste schwarze Staatsoberhaupt Südafrikas. Er ist weltweit zu einem Symbol für Frieden, Toleranz, soziale Gerechtigkeit und Rassenversöhnung geworden.


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