Zurück zu allen Events

2. Panafrikanismus Kongress 2009

  • Goethe-Forum München 122 Dachauer Straße München, BY, 80637 Deutschland (Karte)

Der 2. Panafrikanismus Kongress 2009 widmet sich der Frage "Verantwortungsbewusste Regierungsführung und progressiver Führungsstil in Afrika. Wie ist sie umzusetzen?" und ist Kwame Nkrumah gewidmet.

In Anlehnung an das erfolgreiche Programm von 2007, welches besonders an den Revolutionspräsidenten Thomas Sankara aus Burkina Faso (ein selbstloser und visionärer afrikanischer Staatsmann) erinnern sollte, hat das Planungskomitee beschlossen, den panafrikanischen Kongress 2009 Dr. Kwame Nkrumah (1909-1972) zu widmen.

Die Unabhängigkeit Ghanas 1957 unter der Führung Osagyefo Kwame Nkrumahs hatte die Unabhängigkeitsbewegung in ganz Afrika in Gang gesetzt und in der Folge nach und nach zur Loslösung der meisten afrikanischen Länder von den westlichen Kolonialmächten in den 1960er Jahren geführt. Nkrumah hat ohne Unterlass nicht nur für seine Heimat sondern auch für die Freiheit und Einheit aller afrikanischen Länder gekämpft. Er kämpfte nicht nur für sein Heimatland, sondern war ein unermüdlicher Streiter für die Befreiung des ganzen afrikanischen Kontinents von geistiger Sklaverei, politischer Herrschaft und wirtschaftlicher Ausbeutung.

Es ist uns eine besondere Freude, den ehemaligen Präsidenten Ghanas, J. J. Rawlings als Ehrengast begrüßen zu dürfen. Das ganztägige Programm bietet Vorträge, Podiumsdiskussionen, Filmvorführungen und ein Konzert mit abschließender Party. Mittagessen vor Ort.

Verantwortungsbewusste Regierungsführung und progressiver Führungsstil in Afrika. Wie ist sie umzusetzen?

Zu Ehren von Osagyefo Dr. Kwame Nkrumah (1909-1972) - Visionärer Anführer der Panafrikanischen Bewegung

Ehrengast: Seine Exzellenz J.J. Rawlings, ehemaliger Präsident von Ghana (1981 bis 2001)

2010 wird der ganze afrikanische Kontinent 50 Jahre Unabhängigkeit und Freiheit vom Kolonialismus feiern. Wir halten es für angemessen zu fragen, was von Nkrumahs Erbe und der Vision aller unserer Panafrikanischen Visionäre übrig geblieben ist: Amy und Marcus Garvey, W.E.B. Du Bois, Georges Padmore, etc. Wir sind besonders betroffen von der Erfolglosigkeit des Demokratieprozesses, des Rechtsstaates, der Menschenrechte und der Bürgerrechte in Afrika. Deshalb werden wir in diesem Kongress über verantwortungsbewusste und progressive Regierungsführung als Voraussetzung für jede echte wirtschaftliche und soziale Entwicklung diskutieren.

Deshalb wollen wir Verantwortliche der globalen Panafrikanismusbewegung aus allen Winkeln Afrikas und der Diaspora (Europa, Nord- und Südamerika, Asien, Pazifik, etc.) zusammenbringen, um Ideen über realisierbare Lösungen für echte Demokratisierung und verantwortungsbewusste Regierungsführung in Afrika auszutauschen. Wir wollen auch die Gelegenheit beim Schopfe packen, um mehr über die Situation, die Kämpfe und Siege verschiedener Basisgemeinschaften und Bewegungen in der Diaspora und auf dem Kontinent zu erfahren. Zudem wollen wir unsere Zusammenarbeit vernetzen und vertiefen,um Kapazitäten und Kompetenzen zu verbessern. Damit Befreiung, Wechsel, Gerechtigkeit und Wohlstand für unsere über die Welt verstreuten Menschen möglich wird.

Flyer Panafrikanismus Kongress 2009

 

Dokumentation zum 2. Panafrikanischen Kongress 2009


Deklaration

Der 2. Panafrikanismus Kongress München fand am 24. Oktober 2009 in München statt. Berühmte VertreterInnen panafrikanischer Organisationen der Diaspora und Afrikas sowie prominente Persönlichkeiten haben aktiv und sehr engagiert an der Konferenz teilgenommen. Es waren unter anderem J. J. Rawlings (Ehemaliger Präsident Ghanas), Frau Mariam Sankara (Witwe Thomas Sankaras, Ehemaliger Präsident Burkina Fasos), Aziz Fall (Groupe de Recherche et d'Initiative pour la Liberation de l'Afrique,Kanada), Bob Brown (All African People´s Revolutionary Party, USA) anwesend.

Als eines der Ergebnisse des Kongresses erarbeitete der Arbeitskreis Panafrikanismus München die folgende Deklaration:

  • angesichts der Erklärung der Afrikanische Union (AU) zur Bedeutung der Afrikanischen Diaspora (6te Region Afrikas)

  • angesichts der natürlichen Ressourcen und der menschlichen Potenziale eines jeden Landes Afrikas

  • angesichts der Erfolglosigkeit des Demokratieprozesses, des Rechtsstaates, der Menschenrechte und der Bürgerrechte in den meisten Länder Afrikas

  • angesichts der Folgen der Sklaverei, Kolonialismus und des fortdauernden Neokolonialismus bzw. Globalisierung

fordert der Kongress:

1.    eine autozentristische panafrikanische Entwicklung.

a)  Eine autozentristische Entwicklung Afrikas basiert auf den Wurzeln, der Kultur und Geschichte Afrikas

b)    Selbstbewusstsein und Engagement jedes/r Afrikaner/in und der afrikanischen Diaspora für eine echte  Befreiung Afrikas
c)    Opferbereitschaft der führenden Akteure und Vermeiden gegenseitigen Verrats untereinander
d)    Souveränität afrikanischer Staaten sowie Ablehnung ausländischer Militärstützpunkte und Unterentwicklungsmaßnahmen der internationalen Finanzinstitutionen
e)    Reorganisation von Institutionen für eine funktionierende Gewaltenteilung (Trennung von Judikative, Legislative und Exekutive)
f)    Einführung sozialer Marktwirtschaft für eine nachhaltige gute Regierungsführung
g)    In Afrika produzieren und konsumieren
h)    Einführung einer einheitlichen Währung Afrikas
i)    Jedes Land Afrikas sollte die ungerechtfertigten Schulden gegenüber der Weltbank, IWF etc. ablehnen
j)    Denunzierung des Landaufkaufs durch ausländische Firmen und Staaten, die Landverschmutzung und Auszehrung und Versalzung der Böden herbeiführen
k)    Jede afrikanische Regierung ist in der Verantwortung die Ethnisierungsproblematik zu bekämpfen und Integrative Politik einzuführen.

2. ein Reform der Bildungssysteme in den Ländern Afrikas
a)    Ausbildung mit Perspektive und beruflicher Orientierung
b)    Visionen und Werke von Historischen Persönlichkeiten Afrikas wie Kwame Nkrumah müssen in der Schulen und Universitäten gelehrt werden
c)    Forderung an alle afrikanischen Staaten, die Entwicklung ihrer einheimischen Sprachen zu fördern
d)    Forderung nach Swahili als AU-Sprache. Jeder AU-Beamter soll Swahili schreiben und lesen können (Langfristiges Ziel ist es, Swahili in jedes Bildungssystem in jedem Land Afrikas zu integrieren)

3. eine Politische Interessenvertretung der Diaspora
a)     Mitbestimmungsrecht der Diaspora in der Politik Afrikas
b)    Vernetzung aller panafrikanischer Organisationen weltweit und Zusammenarbeit zwischen Afrika und der Diaspora

4. ein Korrektur der afrikanischen Geschichte
a)    Analyse der Berliner Afrika-Konferenz von 1884 in ihrem historischen Kontext

5.    eine Integrative Politik der afrikanischen Länder untereinander

6.    die Bestrafung aller politischen und wirtschaftlichen Straftaten sowie    Menschenrechtsverletzungen

7.    die aufrichtige und gleichberechtigte Unterstützung durch Entwicklungspartner

8.    die Deutsche Bundesregierung und die anderen Regierungen Europas, die Diskriminierung von Afrikanerinnen und Afrikanern zu unterlassen und gewaltvolle Rückführungsaktionen der Flüchtlinge einzustellen (Flüchtlingsschutz statt Flüchtlingsabwehr)

9.    Entschuldigung und Entschädigung für Afrika angesichts der Sklaverei und Kolonialismus

10.    die Afrikanischen Diaspora ungeachtet ihrer Herkunft zusammenzuschließen, um die Bewegung zum/des Panafrikanismus wieder voranzubringen und dabei die Lage aller Menschen afrikanischer Herkunft zu verbessern

11.    Der Kongress fordert die AU und die Regierungen auf, diese Deklaration zur nachhaltigen Gestaltung der Zukunft Afrikas festzuhalten und umzusetzen.

München den 10. 01. 2010
Das Organisationskomitee

Zurück
Zurück
22. September

1. Panafrikanius Kongress 2007

Weiter
Weiter
28. Oktober

3. Panafrikanismus Kongress München 2011